Grüße aus Quito, einer Stadt voll Leben, Mais und Hundekacke.

Moin! Also, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, bei meinem letzten bisschen deutschem Brot für ein Jahr, was ich um fünf Uhr morgens in meinem Bett aß. Kaum war mein Hunger gestillt, hielt ich es in meinem Bett nicht mehr aus und entschied mich, duschen zu gehen. Leider war die Wahl der Dusche die falsche, weshalb ich ein paar Minuten später dann durchgefroren, aber hellwach war. Warmes Wasser gibt's nämlich nur auf den Zimmern und nicht bei der Dusche auf dem Gang, die ich aus Respekt vor meinen mehr oder weniger schlafenden Zimmerkameraden wählte. Immer noch zu früh für einen guten Start in den Tag setzte ich mich also auf die Dachterrasse und lauschte der Stadt vor mir beim Aufwachen. Ein wirklich schöner Moment, für den sich das frühe Aufwachen, und selbst die eiskalte Dusche, lohnte. 

Seitdem sind nun schon einige Tage vergangen, die meine Mitfreiwilligen und ich zur Vorbereitung auf den Freiwilligendienst in Quito verbracht haben. Begleitet wurden wir dabei von Ana Maria, unserer Ansprechpartnerin von Yanapuma, der Partnerorganisation von KulturLife in Ecuador. Mit ihr sind wir sowohl den Plan für die kommenden Tage als auch für das kommende Jahr durchgegangen und haben außerdem erste Eindrücke von Stadt und Leuten bekommen. Beispielsweise hatten wir eine Führung durch die Innenstadt von Quito und besuchten das „Museo Nacional de Quito“, ein Museum über Ecuadors Geschichte und Völker. Gestern kochten wir mit Ana Maria ein typisches ecuadorianisches Gericht mit frisch eingekauften Zutaten vom „Mercado Central“. Ich weiß nicht, was dabei interessanter war: Die bunte Markthalle mit Verkäufern, die fast hinter einem Berg von mir meist völlig unbekannten Obst- oder Gemüsesorten verschwanden oder bunte Säfte und allerhand gekochte Speisen anpriesen. Oder das sehr maishaltige Gericht Cevichocho, welches ich mit keinem anderen Gericht vergleichen könnte und dessen Zutaten ich, auch nach der eigenen Vorbereitung, noch nicht ganz durchdrungen habe. Meines Wissens ist Grundzutat dabei eine gekochte Maissorte, die wir anfangs für eine Bohnenart hielten, welche mit kleingeschnittenen roten Zwiebeln, Tomaten, Zitronensaft, Koriander sowie Ketchup, Senf und etwas Salz vermischt wird. Dazu gereicht wird gesalzenes Popcorn, Bananenchips und andere geröstete Maiskörner. Ein wirklich empfehlenswertes  Gericht für jeden, der mal die Möglichkeit bekommt, von der ecuadorianischen Küche zu kosten. Ebenfalls  sollte man bei dieser Gelegenheit ecuadorianische Hundekacke, beziehungsweise „Caca de Perro“ , probieren. Aber keine Angst, es handelt sich hierbei um eine typische Süßigkeit, die stark gebrannten Mandeln ähnelt, nur, dass es sich hierbei um gebrannte Maiskörner handelt. Also, wenn euch jemand in Ecuador „Hundekacke“ anbietet, dann könnt ihr diese dankend annehmen. 

Ein anderer wichtiger Bestandteil der Vorbereitungszeit hier in Quito waren jeden Nachmittag drei Stunden Spanischunterricht. Wie dringend wir diesen nötig hatten, ist Gaia und mir spätestens am ersten Morgen klargeworden. Als wir nämlich den Rezeptionisten auf Spanisch nach unseren Wertsachen, die wir am Vortag dort abgegeben hatten, fragten, kam dieser kurz darauf mit zwei Handtüchern im Arm zurück. Nach längerem Hin und Her bekamen wir aber auch das hin. Und mit dem Spanisch klappt es dank der guten Spanischstunden mit, unserem Lehrer Edison, auch immer besser.  

Heute hieß es nun Abschied nehmen. Und zwar von den fünf Mitfreiwilligen, die nicht in das Projekt „Selva Vida“ gehen. Und morgen geht's nach kleinen Planänderungen dann auch für Gaia und mich ab in den ecuadorianischen Dschungel. Der nächste Blogeintrag ist also dann schon von dort. ¡Hasta luego!
Quito von Oben
Quito von Oben
Ein Gemüsestand im Mercado Central
Ein Gemüsestand im Mercado Central
Cevichocho, ein typisches Gericht für Ecuador.
Cevichocho, ein typisches Gericht für Ecuador.
Wir Sieben mit unserem Tourguide vor der Iglesia de San Francisco, eine wichtige Kirchen in Quito.
Wir Sieben mit unserem Tourguide vor der Iglesia de San Francisco, eine wichtige Kirchen in Quito.

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Kommentare: 6
  • #1

    David (Sonntag, 02 September 2018 20:57)

    Me has hecho reír con el tema de las toallas ��.. Espero que tu español sea un poco mejor �

  • #2

    Ich... (Dienstag, 04 September 2018 10:41)

    ... wünsche dir eine coole Zeit im Regenwald, Elli, u. wenn du Tarzan triffst, dann grüß ihn mal!

  • #3

    Ada (Mittwoch, 05 September 2018 18:30)

    Tja schatz wollen wir hoffen das du ein paar Genen von deine Eltern doch bekommen hast und nicht aus equador kehrst mit ein kollektion Handtüchern!

  • #4

    Rene (Freitag, 14 September 2018 18:37)

    Hallo Elli

    Toll das du so viele interessante Einblicke gewinnen kannst und bestimmt weiterhin hast. Ich merke du hast dort sehr viel Spass und fühlst dich dort sehr wohl. Ich wünsche dir viele weitere interessante Einblicke in einer anderen "welt" . Ich freue mich für Dich. Hab dich lieb LG Rene

  • #5

    Bettina (Donnerstag, 20 September 2018 13:58)

    Hallo Elli,
    ich habe mich sehr über Deinen Blog gefreut. Leider hatte ich kene Zeit Dir noch etwas zu schreiben für Ecuador! Bei mir ist es jetzt 22 Jahre her, dass ich meine Freudin Ana besucht habe in Ecuador. Ist halt nicht so um die Ecke. Deine Berichte sind sehr schön und die Plätze in Quito habe mit Freude wieder erkannt.
    Hab eine gute Zeit und dass mit dem Brot! holt Dich bestimmt wieder ein.... das ist halt so lecker in Deutschland!! Du solltest unbedingt , nicht Meerschweinchen , aber "Ceviche" probieren!! Das ist ebenfalls ein ecuadorianisches Nationalgericht mit Fisch,vorzugsweise Garnelen - die ja an der Küste gezüchtet werden und dort leider die ganze Landschaft kaputt machen, Orangensaft, Zitrone und irgendwie Tomate,manchmal Ketchup zubereitet wird! Lass Dich überraschen.
    Liebe Grüße aus St.Pauli Bettina

  • #6

    Steffi :) (Donnerstag, 13 Juni 2019 18:49)

    Moin Elli, ein Gericht namens Hundekacke :D
    Das klingt erstmal lustig, sieht aber trotzdem wirklich sehr lecker aus :)
    Dein Spanisch ist bestimmt schon richtig gut, du lernst ja nur von den Besten.
    Liebe Grüße aus Hamburg