Ein sehr langer Sonntag

Moin! Wie viele Stunden hat ein Tag? 24, das weiß doch jeder! Durchschnittlich ist man so 16 davon wach, den Rest verschläft man. Mein Sonntag fing morgens um drei mit dem Klingen meines Weckers an und endete um kurz nach neun mit einem "buenas noches" von meinen Mitfreiwilligen. Dazwischen lagen 25 sehr, sehr lange und aufregende Stunden. Also, wo war ich stehen geblieben? Bei meinem Wecker, der klingelte, woraufhin ich direkt hellwach die letzten Handgriffe für die Reise erledigte. Denn dieser Sonntag war der Tag an dem es für mich Richtung Ecuador ging. 

 

Am Flughafen angekommen, begrüßte ich mit Freude vier andere Mitfreiwillige, die so wie ich nun ein Jahr in Ecuador verbringe wurden, und verabschiedete schweren Herzens meine Lieben, die in dieser Frühe zum Flughafen gekommen waren. Nach einem kurzen Flug nach Amsterdam komplettierten Bella und Charlotte unsere kleine Gruppe an Freiwilligen, die dieses Jahr von KulturLife nach Ecuador geschickt werden. Dort werden für das nächste Jahr auf vier Projekte in ganz Ecuador verteilt, unseren Freiwilligendienst machen. Die fast zwölf Stunden Flug nach Quito vergingen dann mit einem Wechsel aus "ichbintotmüde"-Phasen und "ichbinsuperaufgeregtundflippig"-Phasen. Gut, dass es meiner Sitznachbarin Sandra ganz ähnlich ging, sonst wäre ich ihr sicherlich reichlich auf die Nerven gegangen. 

 

Als wir dann endlich gegen kurz vor zehn deutscher Zeit die Wolkendecke über Quito durchbrachen, bot sich uns ein Blick auf eine weitläufige Stadt mitten zwischen hohen, grünen Bergen. Ab und an lugte die Mittagssonne zwischen den Wolken hervor. Sicher gelandet und mit glücklicherweise komplettem Gepäck wurden wir am Flughafen von zwei Ecuadorianern, Francisco und Patricio, abgeholt. Die 50 Minuten Fahrt verbrachten wir zwischen Menschen und Taschen so vollgepackt, dass man sich fast die Beinfreiheit im Flugzeug zurückwünschte. Wäre da nicht der für meine europäischen Augen so ungewohnte, faszinierende und vor allem schöne Blick aus dem Fenster gewesen. Nach einer Weile zeigte Patricio plötzlich auf einen Ort etwas vor, und sehr weit über uns, und verkündete, dass die Hochhäuser dort oben am Abhang schon zu Quito gehörten. Schon verließen wir die große Hauptstraße und nahmen eine Abkürzung, die, wie Patricio betonte, völlig sicher sei. Einige Kurven, Schlaglöcher und unglaubliche Ausblicke später kamen wir am Blue House Hostel an, wo wir sieben für die nächsten Tage auf unsere Projekte vorbereitet werden. Neben bunten Wänden und Farben hatte das Hostel vor allem einen unglaublichen Blick von der Dachterrasse auf die Hauptstadt von Ecuador, Quito, zu bieten. Eine kurze Erkundungstour und ein Abendessen später fielen wir dann müde, aber sehr glücklich in unsere Betten, und zumindest ich schlief nach diesem 25-Stunden-Tag sofort ein. 

 

Als ich ein paar Stunden später, vom Jetlag und meinem nach Mittagessen  schreienden Bauch geplagt, in meinem Bett lag, und an meinen letzten Scheiben echtem deutschen Brot für ein Jahr knabberte, war es schon Montag, und zwar in allen Teilen der Welt! Doch das ist schon Material für meinen nächsten Blogeintrag. ¡Hasta luego!

Tschüss Hamburg!
Tschüss Hamburg!
Quito bei Nacht
Quito bei Nacht
¡Hola Quito! Mit Gaia, Charlotte, Bella, Sandra, Malin und Julius.
¡Hola Quito! Mit Gaia, Charlotte, Bella, Sandra, Malin und Julius.

Kommentar schreiben

Kommentare: 6
  • #1

    David (Dienstag, 28 August 2018 04:39)

    Creo que este será mi blog favorito durante los próximos 365 días �

  • #2

    Ada (Dienstag, 28 August 2018 06:44)

    Muy bien escrito cariño! informativo y divertido.
    Si sigues así, será como esta allí contigo.!

  • #3

    Alex (der aus Hamburg) (Dienstag, 28 August 2018)

    Hallo Elli,

    es macht Spaß deine Erfahrungen zu lesen, die Du auf so sympathische Weise mit uns teilst.

    Leider hab ich es nicht geschafft mich persönlich zu verabschieden. Ich wünsche Dir eine inspirierende, schöne Zeit in Ecuador und eine sichere Heimkehr.

    LG
    Alex

  • #4

    Tom (Dienstag, 28 August 2018 19:46)

    Ich vermisse dich so sehr!

  • #5

    Tilli (Dienstag, 28 August 2018 20:18)

    Hallo Elli, das klingt wie immer alles so toll und aufregend! Da ich dir nicht richtig Tschüß sagen konnte, vermisse ich dich jetzt schon... erstmal eine tolle Zeit! Wir schreiben ;)
    Ich hab dich lieb! Bis bald :*

  • #6

    Ich... (Mittwoch, 29 August 2018 09:55)

    ... vermisse dich sogar noch mehr als Tom. Ich wünsche dir ein cooles Jahr, Elli, und komm gesund wieder zurück.